Seine prinzipielle Tauglichkeit als Alltagsgefährt hat der Zoe ja bereits umfassend unter Beweis gestellt. Bis zu welchem Radius lässt sich der Renault zum Pendeln für den Weg zur Arbeit einsetzen? Wenn Sie auf dem Land wohnen und keine Autobahnen nutzen, dürfte die Reichweite des Zoe problemlos für Hin- und Rückfahrt ausreichen, wie auch Markus Sporer von einem Weinheimer Autohaus von einigen seiner Kunden berichtet. Für einfache Fahrten inklusive Autobahn bis fünfzig Kilometer sind Sie ebenfalls auf der sicheren Seite.

Etliche Mitarbeiter unseres nordbadischen Wiley-VCH-Verlags, die in Südhessen oder gar dem Raum Frankfurt zuhause sind, haben jedoch weitere Wege. Dasselbe gilt auch beispielsweise für einen meiner privaten Nachbarn, der meine „Elektro-Tests“ interessiert verfolgt: Er pendelt täglich von Mannheim nach Karlsruhe zu Siemens – je nach Verkehrslage und Route zwischen 60 und 70 Kilometer einfach mit überwiegend Autobahn oder Bundesstraße.
Hier ist – wollen Sie nicht dauerhaft auf Ausweichmöglichkeiten wie „Fast Food – Free Charge“ zurückgreifen – die Kooperationsbereitschaft des Arbeitgebers gefragt, der dies vielleicht sogar von sich aus als Anreiz für seine Mitarbeiter anbietet. Aber welche Infrastruktur müsste das Unternehmen aufbauen? Eine regelrechte Supercharger-Station?

Nicht unbedingt. Schließlich wollen die Mitarbeiter keine Nummer ziehen, irgendwann ihr Fahrzeug zur Ladestation fahren, und nach einer Dreiviertelstunde die Buchse wieder räumen. Sofern Sie nicht Teilzeit arbeiten oder regelmäßig mit dem eigenen Wagen noch zu Terminen fahren, haben Sie Standzeiten von sechs Stunden oder mehr. Das reicht aber im Fall des Zoe auch bei einem regulären Stromanschluss, die Batterien von etwa zwanzig auf achtzig Prozent zu laden, umgerechnet eine Reichweite von um die hundert autobahnlastige Kilometer.
Im Fall des Verlags liegt die Lösung recht nahe: Auf dem Parkplatz steht eine Stromsäule mit Drehstrom- und 230-Volt-Anschlüssen. Da die 380-Volt-Dosen nicht zum Laden abgesichert und mit Typ-2-Buchsen ausgestattet sind, weichen wir auf die Schuko-Strippe mit In-Kabel-Kontrollbox aus, die sich dank wasserfester Tasche elegant im Kofferraum mitführen lässt.

Freilich gibt es schon Unternehmen oder Einrichtungen, die Mitarbeitern und Gästen explizite Ladestationen zur Verfügung stellen, beispielsweise das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB in Erlangen (siehe Laden ohne Kabelsalat). Oder aber Siemens, in der Karlsruher Niederlassung (siehe Elektrisches Pendeln). Dort sind Mitarbeiter schon vor eineinhalb Jahren für Dienstfahrten zwischen den Werken Karlsruhe und Haguenau auf Elektrofahrzeuge umgestiegen.

Wer nicht gerade längere Autobahnfahrten in seinem Pflichtenheft hat, findet mit dem Zoe – dank des Konzepts der Batteriemiete – einen Zugang zur Elektromobilität mit zunächst vergleichsweise geringen Einstiegskosten. Der Zoe punktet dabei mit Verzicht auf Schnickschnack und geradlinigem, gefälligem Interieur. Nicht nur mit den Fahreigenschaften, sondern auch durch das speziell designte Äußere gibt er sich als City-Flitzer, für den Sprints auf der Autobahn – im diskutierten Rahmen – keinerlei Probleme darstellen. Trotz der kompakten Maße eignet er sich nicht nur für Fahrer und gegebenenfalls Beifahrer zum Pendeln, sondern durchaus auch als Familienauto für bis zu fünf Personen – sofern nicht mehr als ein Kindersitz im Spiel ist.
Einziges Problem bei der Verwendung als Familienfahrzeug ist die begrenzte Reichweite, wenn es um Fahrten in den Urlaub oder zur entfernten Verwandtschaft geht. Wer aber diese mit Bus, Bahn oder Ferienflieger erledigt, oder gewillt ist, sich in diesem Punkt umzustellen, hat mit dem Zoe ein zukunftsträchtiges Fortbewegungsmitttel – Zero Emission.
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