„Smart Fossil Free Island”

Renault treibt den Ausbau der Elektro­mobilität auf der „smarten” Insel Porto Santo weiter voran: Rein batterie­betriebene Renault Zoe, die als Proto­typen für bidirektionales Laden ausgelegt sind, können bei hoher Auslas­tung des intelli­genten Strom­netzes zukünftig Strom aus ihrem Energie­speicher ins Strom­netz einspeisen. Damit beginnt die nächste Etappe des Projekts „Smart Fossil Free Island”.

Die Renault Gruppe hat gemeinsam mit ihrer Tochter­firma Renault Energy Services und dem Energie­versorger Empresa Electri­cidade da Madeira (EEM) im Februar 2018 den Grund­stein für ein intelli­gentes elek­trisches Ökosystem auf der Atlantik­insel Porto Santo gelegt. Im Rahmen des Regional­programms „Smart Fossil Free Island” soll die Energie­wende auf der 42 Quadrat­kilometer großen Insel mit rund 5.500 Einwohnern in mehreren Etappen umgesetzt werden. Die portugie­sische Insel nordöstlich von Madeira bietet beste Voraus­setzungen, um das Zusammen­spiel von erneuer­barer Energie und rein elek­trischer Mobilität in der Praxis zu erproben: Aktuell ist Porto Santo auf Energie­importe angewiesen und wird nahezu ausschließ­lich durch fossile Energie­träger wie Erdöl versorgt.

Renault unterstützt das „Smart Island”-Projekt mit vier wesent­lichen Bau­steinen: Elektro­autos, intelligenten Lade­lösungen für mehr Effizienz (Smart Charging), bidirektionales Laden (vehicle-to-grid) für die Unter­stützung des Strom­netzes durch Elektro­fahrzeuge bei hoher Aus­lastung und die Weiter­verwendung von Elektro­auto-Akkus nach Ende ihrer Laufzeit (second life).

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Streifen-Stromer (Quelle: Renault)

Renault, Europas Nummer eins bei rein batterie­betriebenen Fahr­zeugen, betreibt auf Porto Santo einen Fuhrpark von 20 Elektro­fahrzeugen: 14 Renault Zoe und sechs Kangoo ZE stehen für verschie­denste Einsatz­zwecke bereit. Vier ZEs sind als Taxis unterwegs, zwei weitere im Hotel-Shuttle­dienst. Der Zoe dient unter anderem der Kommunal­polizei für Streifen­fahrten und übernimmt Service­fahrten für den Energie­versorger EEM. Ein Jahr nach Projekt­start konnten dadurch bereits 224 Nutzer die Vorteile der Elektro­fahrzeuge nutzen und legten insgesamt 212.500 Kilo­meter auf der Insel zurück.

Das intelligente Ladenetz mit vierzig privaten und öffentlichen Stationen sorgt für eine flächen­deckende Infra­struktur auf der Insel. Die intelligente Lade­technik (smart charging) steigert die Effizienz der Lade­vorgänge. Hintergrund: Wind- und Solar­energie stehen je nach Tageszeit oder Wetter­verhält­nissen mehr oder weniger intensiv zur Verfügung. Beim smart charging setzt der Lade­vorgang erst dann ein, wenn besonders viel Energie eingespeist wird, also an sonnen- und wind­reichen Tagen. So können Elektro­fahrzeuge über intelli­gente Strom­netze zuverlässig und effizient mit nachhaltig und CO2-arm erzeugter Energie versorgt werden, wenn viel Strom aus erneuer­baren Energie­quellen ins Netz einge­speist wird.

Weiterer Baustein für die Energie­wende auf Porto Santo ist die bidirek­tionale Lade­techno­logie (vehicle-to-grid-charging, V2G), wodurch die Elektro­fahrzeuge zum integralen Bestandteil der Stromversorgung werden. V2G ermöglicht es, Verbrauchs­spitzen im Stromnetz durch die Fahrzeug­batterien abzufedern. Ein voll­geladener Energie­speicher kann so bei hohem Strombedarf zeitweise nachhaltig erzeugte Energie ins Netz einspeisen. Der Nutzer profitiert dabei von günstigem Strom, gleich­zeitig sinken durch Einbinden der Batterie­speicher ins Stromnetz die notwen­digen Infra­struktur-Kosten.

Seit März 2019 sind erstmals zwei Renault Zoe als Prototypen mit bidirek­tionaler Lade­technik auf Porto Santo im Einsatz. Versuche mit der viel­seitigen Techno­logie finden darüber hinaus bereits in den Nieder­landen statt, weitere Projekte sind in Frank­reich, Dänemark, Deutsch­land, der Schweiz und Schweden geplant.

Zudem kommen auf Porto Santo an zwei lokalen Speicher­stätten Elektroauto­batterien nach Ende ihres Lebens­zyklus weiterhin zum Einsatz. In das Stromnetz voll eingebunden dienen die Lithium-Ionen-Zellen als Spannungs­puffer und speichern überschüssige Sonnen- und Windenergie. Bei hoher Netz­auslastung liefern die Energiespeicher bis zu 132 kW. Als stationäre Strom­quelle versorgen sie so beispielsweise Häuser, Büro­komplexe oder isolierte Lade­stationen für Elektroautos.

Mit dem Feldversuch auf Porto Santo hat die Renault Gruppe ein Modell entwickelt, das zukünftig auch auf weiteren Inseln, aber auch in ökologisch ausge­richteten Städten und Gemeinden zum Einsatz kommen könnte. (Quelle: Renault)

Link: RE 033 – Sustainable Porto Santo – Smart Fossil Free Island, Protugal – Madeira, R20 Regions of Climate Action, Genf: regions20.org

Bild: Grundstein für ein intelligentes elektrisches Ökosystem auf der Atlantik­insel Porto Santo (Quelle: Renault)

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