Reichweite und Effizienz sind im Zeitalter der Elektromobilität maßgebliche Faktoren. Elektroautos mit großer Reichweite eignen sich auch für lange Strecken und damit für ausgedehnte Roadtrips. Das steigert einmal mehr ihre Akzeptanz. Eine hohe Effizienz erlaubt es außerdem, eine kleinere und damit leichtere Batterie zu verwenden, um mit weniger mehr zu erreichen. Mercedes-Benz leistet dabei Pionierarbeit, was der EQS als aktueller Reichweitenspitzenreiter beispielhaft zeigt. In einem Test des amerikanischen Automobil-Informationsdienstes Edmunds legte ein EQS 450+ mit 245 kWh mit einer Akkuladung 422 Meilen zurück. Das sind 77 Meilen mehr als jedes andere zuvor getestete Elektroauto.
Mit dem Vision EQXX geht Mercedes-Benz jetzt den nächsten Schritt, angefangen bei der Verbesserung aller Komponenten des hochmodernen elektrischen Antriebsstrangs sowie der Verwendung von Leichtbauwerkstoffen und nachhaltigen Materialien. Hinzu kommen weitere Effizienzmaßnahmen, von den extrem rollwiderstandsarmen Reifen über die ausgefeilte Aerodynamik (cW 0,17) bis hin zum Einsatz modernster Software.
Der Technologieträger hat seine herausragende Reichweite und Effizienz auf den Straßen Europas bewiesen: Auf seiner Jungfernfahrt von Sindelfingen über die Schweizer Alpen und Norditalien nach Cassis an der Côte d’Azur hat er über tausend Kilometer im realen Alltagsverkehr zurückgelegt – mit einer einzigen Batterieladung. Der Vision EQXX startete bei Kälte und Regen, fuhr die regulären Geschwindigkeiten und war auf deutschen Autobahnen zeitweise auch mit bis zu 140 km/h auf der Überholspur unterwegs. Der Durchschnittsverbrauch lag bei rekordverdächtig niedrigen 8,7 kWh pro 100 Kilometer.
Damit hebt der Vision EQXX erwiesenermaßen die Reichweite und Effizienz eines Elektrofahrzeugs auf ein neues Niveau – unter realen Bedingungen und von einer neutralen Instanz bestätigt. Die Langstreckenfahrt erfolgte mit versiegelter Ladesteckdose und wurde von einem unabhängigen Sachverständigen des TÜV Süd begleitet. Viele der Technologien des Vision EQXX werden in künftigen Mercedes-Benz Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen.
Von Deutschland in die Schweiz, weiter nach Italien, vorbei an Mailand und schließlich bis ans Ziel, dem südfranzösischen Hafenstädtchen Cassis bei Marseille – das Streckenprofil und die Wetterbedingungen stellten den Vision EQXX vor unterschiedlichste Herausforderungen. Die Temperaturspanne reichte von nur 3 Grad bei der Abfahrt am Forschungs- und Entwicklungszentrum in Sindelfingen bis zu 18 Grad am Ziel. Nördlich der Alpen regnete es leicht und weiter südlich wehte bei Sonnenschein ein leichter Wind. Die Wirkung der zahlreichen Effizienzmaßnahmen wurde anhand unterschiedlicher Streckenabschnitte dokumentiert.
Solardach: Energiesnack im sonnigen Italien
Einen kräftigen Energiesnack holt sich der Vision EQXX um die Mittagszeit in der Po-Ebene nahe Mailand – nicht an der Ladesäule, sondern über sein fest eingebautes Solardach. Die 117 Solarzellen speisen die 12‑Volt-Batterie, die Nebenverbraucher wie das Navigationssystem mit Strom versorgen. Der Mehrwert ist messbar: Die Hochvoltbatterie wird entsprechend entlastet, was sich auf dem Display des Bordcomputers ablesen lässt. Insgesamt vergrößert der Solar-Booster die Reichweite um mehr als zwei Prozent – was bei über tausend Kilometer Fahrstrecke gute 25 Kilometer ausmacht.
Zieleinlauf mit rund 140 Kilometern Restreichweite
Kurz vor seinem Zieleinlauf in Cassis sammelt der Vision EQXX nochmal Energie durch Rekuperation. Nach 11 Stunden und 32 Minuten reiner Fahrzeit beendet er seinen 1.008 Kilometer langen Roadtrip mit einer Restreichweite von rund 140 Kilometern. Damit könnte er ohne Nachladen wieder aufbrechen zu einem kleinen Trip entlang der südfranzösischen Mittelmeerküste.
Der Vision EQXX hat im realen Verkehr ein enormes Effizienzpotenzial für Elektrofahrzeuge unter Beweis gestellt. Sein erster Roadtrip nach Cassis ist ein Meilenstein auf einer langen Reise, die längst nicht zu Ende ist.
Link: Konzeptfahrzeuge > VISION EQXX: Die neue Referenz für Effizienz, Mercedes-Benz AG, Stuttgart
Bild: Der effizienteste Mercedes-Benz, der je gebaut wurde (Quelle: Daimler)