Projekt RecyLIB – Umweltbelastung durch Batterien reduzieren

RecyLIB-Batteriezellen (Quelle: Fh.-ISC)

Elektromobilität nimmt weiter Fahrt auf. Beschleunigt durch hohe Kraftstoff­preise steigen immer mehr Käufer auf Hybrid- oder reine Elektro­fahrzeuge um, wie die jüngsten Neuzulassungs­statistiken zeigen. Mit der zunehmenden Anzahl von Antriebsbatterien wird auch die Frage nach umwelt­freundlichen Herstellungs- und Recycling­verfahren lauter. Ein wichtiger Aspekt ist das funktions­erhaltende Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Das 2022 gestartete Projekt RecyLIB – gefördert über ERA-MIN von der Europäischen Union und nationalen Förder­gebern – will mit neuen Verfahren zur Batterie­elektroden­herstellung, direktem Recycling und integrierten funktionalen Stoff­kreisläufen ein Zeichen setzen.

Um Primärrohstoffe zu sparen und eine Kreislauf­wirtschaft zu ermöglichen, müssen Funktions­materialien so weit wie möglich zurück­gewonnen und effizient wiederverwendet werden. RecyLIB zielt auf ein integriertes Herstellungs­verfahren für Lithium-Ionen-Batterie­elektroden ab, bei dem der Produktions­prozess bereits so gestaltet ist, dass recyceltes Material verwendet werden kann. Dadurch kann das aktive Funktions­material nach dem Ende der Lebens­dauer der Batterie mit hoher Ausbeute zurück­gewonnen werden und steht für die direkte Wieder­verwendung bei der Wieder­herstellung von Elektroden zur Verfügung.

Das recycelte Elektrode­nmaterial sollte direkt in den Elektroden­herstellungs­prozess zurück­geführt werden können, ohne die Zell­leistung zu beein­trächtigen. Außerdem sollen kritische Prozess­hilfsmittel, wie z. B. giftige Lösungs­mittel, entfallen. „Das RecyLIB-Team will einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Batterie­produktion in Europa machen“, sagt Dr. Michael Hofmann vom Fraunhofer-Institut für Silicat­forschung, der das Projekt koordiniert. „Batterie­produktion und Batterie­recycling müssen Hand in Hand gehen, damit der Energie- und Ressourcen­verbrauch in der Produktion sowie die CO₂-Emissionen und andere Umwelt­auswirkungen so gering wie möglich sind.“

Um dies zu erreichen, setzt das RecyLIB-Konsortium auf wasserbasierte Trenn- (elektro­hydraulische Fragmen­tierung und Zentri­fugation) und Sortierverfahren, um die Batterie­materialien möglichst schonend zurückzugewinnen, sowie auf eine schmelz­prozess­basierte Elektroden­herstellung, die den Verzicht auf giftige Lösungs­mittel ermöglicht. Auch die Leistungs­fähigkeit und das Alterungs­verhalten von Batterie­zellen aus Primär­rohstoffen und recyceltem Funktionsmaterial werden im Rahmen des Projekts untersucht und bewertet. RecyLIB ist somit mit seinem integrativen Ansatz und der konsequenten Ausrichtung auf ressourcen­schonende und energie­effiziente Prozesse ein wichtiger Baustein für ein nachhaltiges, zirkuläres Batterie­ökosystem in Europa. (Quelle: Fh.-ISC)

Link: Projekt RecyLIB – Direct Recycling of Lithium-Ion Batteries, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Würzburg

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